Schon probiert? – Corned Beef

Beim alltäglichen Lebensmitteleinkauf entdecken wir oft Neues. Sei es nun eine Obstsorte, ein Stück Fleisch von Tieren, die in unseren Breiten nur selten auf dem Teller landen oder die jungfräulichste Entwicklung der Lebensmittelindustrie. Auch sind wir an vielen Produkten schon unzählige Male vorbeigelaufen, doch haben sie aus verschiedenen Gründen nie den Weg in unsere Einkaufstaschen gefunden. Wir sind neugierig und wollen in Zukunft nach solchen Lebensmittelranderscheinungen Ausschau halten, ihre Herkunft, Herstellung und Daseinsberechtigung näher betrachten und natürlich frohen Mutes alles probieren, was uns auf die Gabel oder den Löffel kommt. Vielleicht entdecken wir für uns neue Köstlichkeiten, vielleicht helfen wir einer Lebensmittelrandgruppe in den Mainstream, vielleicht entlarven wir die neuste kulinarische Verfehlungen von Nestlé, Unilever und Co, aber vielleicht landen wir damit einfach nur früher oder später auf der Toilette.

Eine Dose Corned Beef. (wikipedia.org, Rainer Zenz)

Unsere erste Entdeckung ist nun keine absolute Neuheit, sondern fällt eher in die Kategorie „noch nie probiert“. Wenige Metzger bieten es hierzulande als Aufschnitt an. Neben einer großen Zahl an Dosenwurst und Dosenfisch im Supermarktregal, ist oft auch eine Dose in Form eines Pyramidenstumpfes zu finden. Darin befindet sich hinter einem interessanten Öffnungsmechanismus gepökeltes und zerkleinertes Rindfleisch, im Englischen Corned Beef genannt. Zumeist wird es aus kollagenhaltigem Muskelfleisch des Rindes gewonnen. Dies gewährleistet beim langen Kochvorgang das Entstehen von Gelatine und schafft so eine Bindung zwischen den feinen Fleischstückchen. Ein Großteil der weltweiten Produktion stammt aus Südamerika, wobei in Großbritannien und den Vereinigten Staaten am meisten gegessen wird. Es schmeckt sowohl warm, als auch kalt und ist mit Sauerkraut, Käse und Dressing ein Bestandteil des sogenannten Reuben-Sandwiches.

Wir haben es zunächst mit Senf und Brot gegessen und großen Gefallen am würzigen und extrem fein zerkleinerten Rindfleisch gefunden. Auch in warmer und zerfallener Form als Zutat einer Spätzlepfanne mit Paprika, Peperoni und Zwiebeln, hat es einen interessanten Akzent gesetzt. Alle die, die es noch nie probiert haben, sollten dies nachholen. Viel Spaß auch beim Öffnen der Dose!