Gentlemen’s Club – Whiskytasting

Vor nicht allzu langer Zeit ging das nun dritte Untergrundevent der Gastro Guerilla in Karlsruhe über die Bühne. Nach einem erstklassigen 4-Gänge Menü mit Weinbegleitung und einer Verköstigung verschiedener Sauvignon Blanc im Schlosspark, sollte nun ein Whiskytasting folgen. Im Rahmen des Gentlemen’s Club veranstalteten wir einen kulinarischen und spirituellen (hier abgeleitet von Spirituose) Abend. Insgesamt acht gestandene Männer, fanden sich dem Dresscode entsprechend gekleidet, an einer bis zuletzt geheimen Location in Karlsruhe ein. Es erwartete sie ein unvergesslicher Abend mit insgesamt 8 verschiedenen Scotch und Irish Whisk(e)y, kleinen Häppchen um die Alkoholverträglichkeit zu steigern und ein entspanntes ausklingen-lassen bei Zigarren, Wein und dem ein oder anderen weiteren Glas Whisky.

Zwei Scotch aus den Highlands (bzw. Spreyside), Glenmorangie 10y und Aberlour 10y sorgten für einen einfachen Start in den Abend und ließen unserem Whiskykenner Matthias viel Raum für allgemeine Erläuterungen rund um den hochprozentigen Stoff von der britischen Inseln. Im Vordergrund stand zwar stets das Geschmackerlebnis, aber die interessanten Hintergrundinformationen sollten den Gästen das nötige Rüstzeug für das Eintauchen in die Welt der Single Malts geben. Die Reise ging weiter in Irland mit zwei Whiskys der Bushmills Distillery. Zum einen den Bushmills 10y und einen 1608 (Jahr der Brennlizenzvergabe), ein würziger Blend mit 10% Grain-Whsiky, der sich unter all die Single Malts geschmuggelt hatte. Bevor die Gäste am Ende vom rauchigen und torfigen Ardbeg 10y aus Islay in Schottland regelrecht überfahren wurden, gewährte die Verkostung eines Jameson 12y und 18y ‚Limited Reserve‘ einen Einblick in die Einflüsse erhöhter Lagerzeiten. Der Vergleich hinkte etwas aufgrund der Verwendung verschiedener Fasstypen, jedoch eröffneten sich jedem klare Unterschiede zwischen verschiedenen Whiskys aus gleichem Hause.

Für die kulinarische Begleitung hielten wir an diesem Abend etwas Besonderes bereit. Abgesehen von den Startern und dem Dessert, verarbeiteten wir in jedem Gericht Teile von ganzen Wachteln, die unter besten Bedingungen gelebt haben und, begleitet durch einen Metzger, von uns den kompletten Weg vom lebenden Tier bis hin zu unseren Gerichten begleitet wurden. Es war eine eindrückliche Erfahrung für uns und wir würden hier sehr gerne darüber berichten, sind uns aber hierbei hinsichtlich der blutigen Beschreibungen (die eigentlich jeder der Fleisch isst ertragen sollte) und der Vermeidung etwaiger Hasskommentare, noch nicht ganz sicher. Zurück zum Tasting und unserer Menüfolge, die wir den Gentlemen zwischen den Whisky reichten:
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Dreierlei Canapés

Avocadocreme mit Chorizo

Tomate mit Garnele & Jakobsmuschel

Mangalicaschinken mit Olivenspieß

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Vorspeise

Blutwurstmaultasche in einer Wachtelconsommé

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Zwischengang

In Whisky marinierte und geräucherte Wachtelkeule mit
einer Barbecuesauce

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Hauptgang

Gedämpfte Wachtelbrust mit Petersilienmousse

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Dessert

Olivenöl-Schokocreme mit Birnenconfit
und Walnusseis
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Den Abschluss fanden wir bei einer Zigarre und einem Glenlivet Nàdurra. Der in Fassstärke (54,2%) daherkommende, ungefärbte (leider sonst gängige Praxis), nicht kühlgefilterte und 16 Jahre alte Stoff zeigte uns mit seinen floralen Tönen und Apfel-Honig Noten nochmals wie breit und interessant die geschmackliche Vielfalt der Whiskywelt ist.

Einen herzlichen Dank auch an Herrn Heck von Tabak Heck in Mühlburg, der uns in Sachen Whisky und Tabak an seiner Kompetenz auf diesem Gebiet hat teilhaben lassen. Es tut uns leid, dass wir Sie dadurch eine gehobene Zeitspanne zwischen hervorragenden duftenden Zigarren im begehbaren Humidor von der Arbeit abgelenkt haben. Unsere gemeinsame Auswahl an eher sanften Zigarren fanden großen Anklang, obgleich die Größe der Zigarren uns Laien nach und nach in die Knie zwang. Letztlich konnte der Liebling des Abends an der Länge der Reste im Aschenbecher ablesen werden und hier hatte die Santa Damiana aus der Maduro Serie klar die Nase vorne.

Wir danken natürlich auch allen Gästen, die mit uns genossen haben und schließen mit einen schottischen Sprichwort an das wir uns strikt gehalten haben:

Ein Glas ist fabelhaft, zwei sind zu viel, drei sind zu wenig.