Mehr als Köttbullar – Schweden Teil3
Am Vorabend meiner Abreise sitze ich auf dem alten Schaukelstuhl in der Essküche, die für zwei Wochen der Mittelpunkt vieler kulinarischer Experimente war und blicke hinaus auf den See. Vorbei an den sich schon leicht bunt gefärbten, strahlengefluteten Blättern, wo sich unser vorerst letzter schwedischer Sonnenuntergang spiegelt und die Wasseroberfläche dadurch glitzert wie ein funkelnder Goldregen. Es ist immer traurig so einen wunderbaren Urlaub hinter sich zu wissen. Es war einen schön Zeit, wertvoll an neuen Erfahrungen und auch in kulinarischen Belangen weiterbildend. Nun warten wieder Arbeit und Karlsruher Baustellen, aber auch neue kulinarische Ideen und Texte für den Blog.
Hinter mir im Topf kocht leicht gesalzenes Wasser auf dem kleinen Elektroherd. Es soll Kroppkakor, ein Art Kartoffelknödel mit Füllung, garen. Kombiniert mit gebratenen Schweinespeck und Preiselbeermarmelade ein ur-typischer schwedisches Gericht und somit genau richtig für einen gelungen Abschluss einer großartigen Zeit. Das Rezept hierzu stammt aus einem wunderbaren, schwedischen Kochbuch welches ich mir gerade noch gekauft habe. Husmanskonst heißt das Werk von Leif Mannerström, einem schwedischen Koch (svensk kögare). Ein Wortspiel aus Hausmannskost und Kunst, was die moderne schwedische Küche zwischen traditioneller, bodenständiger, täglicher Küche und höheren gourmetartigen Ansprüchen beschreiben soll. Ein Versuch meinerseits etwas vom Urlaub zu konservieren. So oft wie ich das Buch trotz Sprachschwierigkeiten in der Hand halte, kann man von einem gelungenen Erinnerungsstück sprechen. So überbrücke ich die Zeit, bis ich wieder zurückkehren in das Land von Elchen, Pippi, Köttbullar und Knäckebrot.
Lest auch Teil 1 und Teil 2 unseres Schwedenspecials.